Ach, müssen wir schon wieder was wählen?


Was Politiker glauben, dass es für die sie wählen sollen wichtig sei geht die sie wählen sollen nicht immer etwas an.  Wie Reiner Eckel beim Plakatieren den Willen vom bürgerlichen Mitregieren erlebt. 

Wochen, Monate sprichst du als Kandidat über nichts anderes. Welche Themen setzt du? Was ist für die Menschen wichtig und wie sprichst du es an? Wollen sie tatsächlich mehr mitregieren und also dieses Mal mehr wissen als zuvor? Wie stellst du es visuell dar? Blau spricht Frauen nicht an, Pink ist nichts für Männer.

Was nicht mit Wahlen und Politik zu tun hat ist unwichtig. In diesen Wochen, Monaten.

Gerade hast du an die 30 Plakate aufgehängt. Die Finger sind wund und die Knien zuppeln vom Leitersteigen.
Erstmal Pause denkst du dir. Ran an die Tanke und einen Kaffee bestellt. Die stets freundliche Dame hinter der Theke sieht dich an. Mit diesem „ich-kenne-dich-noch-woanders-her-Blick“.  Woanders kann nur von heute morgen sein, von irgendwo an einem Laternenmast. Diesem Blick bist du heute schon dreimal begegnet. Mindestens.
Sie, die stets freundliche Dame, sie stellt den Kaffee hin, lächelt.
Jetzt, glaubst du, endlich gibt es die Frage „für wen kandidieren Sie?“ oder gar „wofür stehen Sie?“.

Sie, mit dem stets freundlichen bitte sehr, stellt dir den Kaffee hin. Sie wendet sich halb, dreht sich um: „Ach, müssen wir schon wieder was wählen?“.
Eine Ausnahme sagst du dir, schon wieder nach den Plakaten greifend.

Schlagwörter:, , ,

Über Eckels Notizblog

Kandidat Landtagswahl 2011 / SPD / Wahlkreis Zeitz

Hinterlasse einen Kommentar